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Sønderho Kirche auf Fanø

Die Kirche von Sønderho wurde 1782 erbaut und ist vom Baustil her einzigartig. Sie ist als ein schmales Langschiff mit eingebautem Querschiff, ganz nach den örtlichen Traditionen gebaut worden, nach und nach baute man im Zuge der Bevölkerungsentwicklung ”Erker” an.

Da die Gemeinde gegen Ende des 18. Jahrhunderts bevölkerungsmäßig am größten war, und den Traditionen gemäß Platz für alle Erwachsenen der Gemeinde zu den Gottesdiensten sein sollte, baute man die Erker in den Grundriss der Kirche mit ein. Dadurch ist der Grundriss der Kirche beinahe quadratisch geworden.

Das alte Inventar der Kirche, ein Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert, der Altar von 1717, eine Empore für die "Armen und fremdes Gesindel", die Kanzel von 1661 - die soll angeblich aus der Hospitalkirche in Ribe stammen - und der Beichtstuhl wurden angepasst und in der neuen Kirche aufgestellt. Da der Schwerpunkt des Gottesdienstes zu dem Zeitpunkt vom Altardienst zur Verkündung von Gottes Wort verlagert worden war, platzierte man die Kanzel ungefähr in die Mitte der Südseite. Die Kirche hatte die Form einer Saalkirche.

Als Beleuchtung dienten Talgkerzen in vielen Messingleuchter, Geschenke der Seeleute im Laufe der Zeit. Erst 1932 bekam die Kirche wie auch der Rest des Dorfes Elektrizität. Vom eigenen Elektrizitätswerk übrigens. Dieses ganze Inventar gibt es noch heute in der großen Kirche, die 450 Menschen beherbergen kann. Und so viele sind dort an jedem Heiligen Abend, obwohl die feste Einwohnerzahl heute nur ca. 340 umfasst.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts erbte die Kirche das gebrauchte Gestühl aus dem Dom in Ribe, es ist in einem Stil, den man wohl neugotisch nennen darf.

Von den niedrigen Holzdecken hängen jetzt 15 Schiffe.Eine Fregatte, die vor 200 Jahren angesegelt kam, man fand sie am Strand, ist das einzige Kriegsschiff der Kirche. Nur wenige der anderen, die alle Handelsschiffe sind, mit Ausnahme eines Rettungsbootes und eines Feuerschiffes, sind eigentliche Modellschiffe. Die meisten sind von Seeleuten aus der Erinnerung heraus geschnitzt und der Kirche verehrt worden. Sie zeigen alle den Zusammenhang zwischen den Seeleuten und deren Kirche, wie er im Laufe der Zeit gewesen ist.

Der Kirchenraum ist weiß gekalkt, und die niedrigen Holzdecken sind grau bemalt. Alles Inventar ist in traditionellen Almuefarben gehalten. Alles in allem erscheint der Kirchenraum freundlich, warm und einladend. Die ursprünglich klaren Glasscheiben sind 1940 gegen bleigefassten gefärbten Scheiben ausgewechselt worden.

Als Ersatz für die von 1904 stammende Orgel wurde am ersten Adventssonntag 2006 eine neue Orgel, die viel besser zu den akustischen und architektonischen Verhältnissen der Kirche passte, eingeweiht. Diese Orgel hat 16 Register und ist von dem Orgelbauer Bruno Christiansen und Söhne gebaut worden.

In der nordwestlichen Ecke der Kirche wurden Grabsteine von ca. 1700 aufgestellt. Diese haben alle auf dem Friedhof gelegen oder gestanden, wurden aber 1965 in der Kirche aufgestellt, um einer weiteren Verwitterung vorzubeugen. Die Sandsteingrabsteine erzählen ihren Teil der Gemeindegeschichte. Es gibt immer noch sehr alte Grabdenkmäler auf dem Friedhof.

Die Kirche ist während den Sommermonate Montags bis Freitags von 09.00 - 16.00 Uhr offen.