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Mandø auf eigene Faust

Wir empfehlen einen Ausflug in die Stadt Mandø auf eigene Faust. Nach dem Ausflug können Sie die schöne und besondere Natur der Insel zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden.

Die Naturausstellung im Restaurant Vadehavet ist mit ihren Informationen über Mandø und das Wattenmeer eine gute Basis für eine Inselrundtour. Sie vermittelt neben der Geschichte Mandøs Wissen über das Inselleben früher und heute, über die Natur, Sturmfluten, den Deichbau und die Vogelwelt Mandøs. Die Ausstellung ist gratis, geöffnet ist zu den Öffnungszeiten des Restaurant Vadehavet.

Folgt man danach dem Weg vorbei an der ehemaligen Rettungsstation in die Dünen, kommt man zum Insel-Aussichtspunkt nach Westen. Hier hat man, besonders bei Sonnenuntergang, einen großartigen Blick über Meer und Watt. Unterhalb steht die Sturmflutsäule, wo die Wasserstände der Sturmfluten markiert sind, insbesondere die höchste von 1634. Diese Flut vernichtete den Ort auf Gl. Mandø, woraufhin die Bewohner in das 10 m höhere Dünengebiet zogen.

Die Rettungsstation gehört heute zum Mandø Museum, sie war von 1912-1961 in Betrieb. Das Gebäude beherbergt eine Boutique mit Handarbeiten und Souveniers, die in der Urlaubssaison geöffnet hat. Gegenüber steht ein Gedenkstein für die legendäre Königin Dagmar, die laut einem alten Volkslied hier das erste Mal dänischen Boden betrat.

Auf dem Rückweg biegt man am Klithus rechts ab und einige Meter weiter am lokalen Gemischtwarenladen Mandø Brugs nach links. Wenige Meter neben dem Laden und  gegenüber der Haltestelle des Mandøbussen liegt Mandøhuset, das Heimatmuseum, ein im Originalzustand erhaltenes Seemannswohnhaus, erbaut um 1831. Das Haus wirkt als hätte die Seemannsfamilie es gerade verlassen. Der ehemalige Stall im östlichen Hausteil enthält eine Ausstellung über das Rettungswesen und Strandungen auf Mandø sowie die Geschichte eines Flugzeugabsturzes im 2. Weltkrieg. Das Museum beherbergt darüberhinaus das Lokalarchiv. Das Museum wird von Freiwilligen betrieben, die Öffnungszeiten orientieren sich an den Ankunfts- und Abfahrtzeiten der Traktorbussse.

Wendet man sich vom Museum aus nach Süden kommt man zur turmlosen Mandø Kirche. Das Langhaus aus Backsteinen im Klosterformat kann auf 1639 datiert werden, der nach Westen angebaute Vorraum auf 1792. Von dessen beiden Türen wird die jeweils windabgewandte benutzt. Neben der Kirche steht der freistehende hölzerne Glockenturm von 1939.

Die Kirche ist mit vier Schiffsmodellen geschmückt, die daran erinnern, dass viele Inselbewohner Seeleute waren. Die Altartafel ist eine Kopie von Joakim Skovgaards "Kristus führt den Schächer ins Paradies", das Original befindet sich heute in Kopenhagen. Desweiteren eine Kanzel von 1826 aus einem Kloster in Ribe, ein romanisches Taufbecken und 10.000 Jahre alte Rentiergeweihe, die früher als Hutablage benutzt wurden.

Die Kirche und der Friedhof liegen auf einer Warft, um sie gegen Sturmfluten zu sichern.                                   

Die Tour führt auf dem Mandø Byvej zurück, vorbei Mandøhuset in den nördlichen Ortsteil. Hier liegt der Mandø Kro. Das Gasthaus wurde vor 1900 erbaut, ursprünglich als Versammlungshaus, aber später zum Restaurant mit Gästezimmern umgebaut und ist trotz mehrerer Umbauten im ursprünglichen Stil erhalten. Der Kro serviert typisch dänische Küche inspiriert von den Rohwaren aus der Umgebung.

Der Rundgang endet am Wahrzeichen der Insel, an der Mühle. Mandø Mølle ist eine holländische Windmühle von 1832, die bis zum 2. Weltkrieg in Funktion war. Sie wurde von 2000-2008 unter Verwendung originaler Teile umfassend renoviert, wobei die Funktion und das ursprüngliche Aussehen im Vordergrund standen. Die Mühle ist wieder voll funktionstüchtig und bei Veranstaltungen wird Korn gemahlen. Der Überschuss des kleinen Souvenirshops kommt ungekürzt der Mühle zugute.

Nach diesem Spaziergang durch den Ort kann man jetzt zu Fuß oder mit dem Rad aufbrechen, um mit der besonderen Natur der Insel nähere Bekanntschaft zu knüpfen.

Låningsvejen
Ein Spaziergang auf dem Fahrweg Låningsvej ist ein intensives Erleben des Meeres und der offenen Marsch ohne die Gefahr zu laufen verloren zu gehen.
Länge: 6,5 km.
Beacthen Sie unbedingt die Flutzeiten, da jeder Ausflug ins Wattenmeer auf eigene Gefahr erfolgt.

Mandø Ebbevej
Der Natur noch ein Stück näher kommt man mit einer Wanderung direkt auf dem Meeresboden. Man folgt den Markierungen des Ebbevej, der traditionell mit Weidenzweigen ausgesteckt ist.
Länge: ca. 5 km
Beachten Sie unbedingt die Flutzeiten, da jeder Ausflug ins Wattenmeer auf eigene Gefahr erfolgt.