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Grabmale für Dichter Ambrosius Stub in Ribe

Ambrosius Stub war ein dänischer Dichter und lebte von 1752 bis 1758 in Ribe.

Per Kirkebys Grabmonument über den Dichter Ambrosius Stub, 2003.

Der berühmte und berüchtigte, Dichter Ambrosius Stub (1705-58) wurde auf Fünen geboren, wo sein Vater Dorfschneider war. Seine wohlhabenden Kunden auf den umliegenden Gütern hatten offensichtlich die Begabung des jungen Ambrosius bemerkt und unterstützten die Familie finanziell so viel, dass die Eltern ihn in die Lateinschule in Odense schicken konnten.

Nachdem er 1725 das Abitur gemacht hat, scheint Stub ein ziemlich sorgloses und ungebundenes Leben als (ewiger) Student an der Kopenhagener Universität zu führen. Aus dieser Periode stammt eine Reihe seiner sogenannten "Arien" und lustigen Trinklieder, zu denen fröhliche Runden mit guten Freunden ihn anregten. Eine Staatsprüfung legte er also nie ab und er musste bei seinen alten Gönnern auf Fünen wieder Unterstützung beantragen, diesmal als Schreiber und Vergnügungsrat auf deren Gütern. 1735 heiratete er die Tochter eines Pfarrers, aber die Mitgift wurde bald verschwendet und das Paar lebte jetzt in ärmlichen Verhältnissen an verschiedenen Orten auf Fünen. Kurz nach dem Tod seiner Gattin 1747 wurde der Haushalt aufgelöst und die Kinder wurden in Familienpflege gegeben. Stub wurde jetzt als Schreiber am Waldemar Schloss auf Taasingen angestellt, wurde jedoch - nachdem er angeblich ein Dienstmädchen geschwängert hatte - nach wenigen Jahren fristlos entlassen.

Im Jahre 1752 kam er nach Ribe, wo Brorson zu dieser Zeit als Bischof tätig war und wo es ihm gelang, eine kleine Knabenschule einzurichten. Während der Zeit in Ribe scheinen die meisten von Stubs religiösen Gedichten entstanden zu sein. Von einem stark lyrischen Gefühl geprägt spannt sich seine Produktion von einer religiös gestimmten Naturpoesie "Der langweilige Winter ist vergangen" über eine epikureische und vergänglichkeitsbetonte Dichtung ("Was ist zu gewinnen auf dem unwegsamen Meer") zu einer eigentlich religiösen Poesie, von Brorson angeregt, "Ich sehe, grosser Gott, dein Kunstwerk an". Aber Alkoholprobleme, Krankheit und persönliche Krisen folgten Stub sein kurzes Leben hindurch. Er starb in äußerster Armut und wurde auf dem Sct. Catharinæ Friedhof begraben. Auf die Initiative einiger hervorragender Bürger in Ribe wurde dem Dichter mit Unterstützung des Ny Carlsberg Fondes ein Denkmal von Per Kirkeby (geboren 1938) eigenartigem bronzenem Monument errichtet. Innerhalb eines viereckigen Rahmens kann man einen Baumstumpf (was das Wort Stub auf dänisch bedeutet!) sehen, von den Resten eines Kapitäls mit Akanthusblättern, von einem Bruchstück einer Säule, von zwei Rokokospiegeln und einigen Keilen umgeben. In dem sowohl leichten als auch wehmütigen Geist des Rokokodichters spüren wir wieder die Verfalls- und Vergängenlichkeitstematik, die weit und breit die Grundlage von Stubs lyrischer Welt ist.